Unter Anlageimmobilien versteht man Immobilien, die nicht als Wohnung zu eigenen Wohnzwecken genutzt werden, sondern als Kapitalanlage dienen. Dazu gehören beispielsweise:
Je nach Art der Immobilie sind bei einem Investment unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen, die im Folgenden ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufgelistet werden.
Allgemein gilt es, beim Kauf von Anlageimmobilien auch die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, das Zinsniveau und die Liquidität des Marktes zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich, eine gründliche Marktrecherche durchzuführen und gegebenenfalls professionelle Beratung für den Kauf in Anspruch zu nehmen.
In solche Anlageimmobilien können Anleger entweder direkt investieren, indem sie das Objekt ganz oder teilweise erwerben, oder indirekt/mittelbar. Indirekte Immobilieninvestments erfolgen in aller Regel über offene oder geschlossene Immobilienfonds. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren Digitale Immobilieninvestments. Crowdinvesting ermöglicht Anlegern bereits mit niedrigen Anlagesummen eine Investition in Immobilien.
Hinsichtlich des Erhaltungszustandes lassen sich Anlageimmobilien sehr grob in Neubau-Objekte, Immobilien aus zweiter Hand und Denkmalschutzimmobilien unterteilen. Die birgt jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile:
Neubauimmobilien punkten mit moderner Ausstattung, niedrigeren Energiekosten und anfänglich fehlendem Renovierungsbedarf sowie mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Nachteile können höhere Anschaffungskosten, längere Übertragungszeiten, mangelnde Historie und fehlender Charakter im Sinne von Charme und Ausstrahlung sein. Auch die Beseitigung eventueller Baumängel kann Zeit, Geld und damit Rendite kosten.
Immobilien aus 2. Hand weisen in der Regel niedrigere Anschaffungskosten auf, ihr Zustand und ihr Renovierungsbedarf lassen sich hinreichend objektiv bestimmen. Zudem ist bereits klar, wie sie sich am Vermietungsmarkt positionieren – ihre Vermietungshistorie ist bekannt. Dem gegenüber stehen tendenziell höhere Energiekosten, eine unter Umständen abgenutzte Ausstattung, gegebenenfalls eine unmoderne Aufteilung und eben der Renovierungsbedarf.
Denkmalschutzimmobilien beeindrucken mit ihrem historischen Charakter und können deshalb verschiedentlich eine höhere Miete erzielen, gerade wenn sie Repräsentationszwecken dienen. Zudem bieten sie steuerliche Vergünstigungen. Allerdings sind die Renovierungskosten deutlich höher, da die Auflagen des Denkmalschutzes eingehalten werden müssen.
Die dafür notwendigen Genehmigungsverfahren verzögern Renovierung und Sanierung. Außerdem setzt der Denkmalschutz den Gestaltungsmöglichkeiten durch Eigentümer und Nutzer denkmalgeschützter Objekte enge Grenzen.
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Art von Immobilie ihre eigenen spezifischen Vor- und Nachteile hat und dass die Wahl letztendlich von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Investors abhängt. Eine gründliche Analyse des Marktes und eine professionelle Beratung sind bei der Entscheidungsfindung daher unerlässlich.
Lage, Lage, Lage: Die Lage ist nach wie vor einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl einer Anlageimmobilie. Investiert werden sollte daher in Gebiete mit positiver wirtschaftlicher Entwicklung, einer guten Verkehrsanbindung und guter Infrastruktur. Welche Lage „gut“ ist, hängt von der bevorzugten Nutzungsart ab. Bei Wohnungen ist es offensichtlich: Wohnimmobilien sind in Schwarmstädten besonders attraktiv, wo viele junge, gut ausgebildete Menschen nach ihrer Ausbildung hochwertigen Wohnraum nachfragen.
Büroparks an den Autobahnen, wie sie in den USA und den Niederlanden jahrelang sehr beliebt waren, sind mittlerweile unattraktiv geworden. Eine innerstädtische Lage mit gutem Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten und unkomplizierter Anbindung an den ÖPNV ist heute wesentlich stärker gesucht.
Auch die Mikrolage hat Einfluss auf den Anlageerfolg. Eine attraktive Nachbarschaft mit guter Durchmischung, mit Grünflächen, Kultur- und Gastronomieangebot ist attraktiver, als sterile Büroparks. Auch Grundriss und Aufteilung müssen passen – variable Grundrisse erlauben eine einfachere Neuvermietung als auf einen speziellen Mieter zugeschnittene Flächen. Logistikimmobilien profitieren jedoch weiterhin von einer guten Autobahnanbindung.
Wer sind die potentiellen Mieter der Immobilie, wie viel Nachfrage entfällt auf diesen Immobilientyp in der gewählten Region, wie lässt sich das Objekt an den Mann bringen? Die Recherche kann je nach Nutzungsart aufwendig sein.
Zu entscheiden ist auch, wie die Immobilie finanziert werden soll. So ist insbesondere sicher zu stellen, dass genügend Mittel vorhanden sind, um die Anschaffungskosten sowie laufende Kosten wie Instandhaltung, Steuern und Versicherungen zu decken. Welche Rendite wird erwartet? Wie viel Eigenkapital ist vorhanden?
Überprüfen Sie die Bauqualität der Immobilie, bevor Sie kaufen. Eine gründliche Inspektion kann helfen, potenzielle Probleme zu identifizieren und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Bereits aus den vorstehenden Überlegungen wird klar, wie wichtig es ist, gründlich zu recherchieren und sich Zeit zu nehmen, um die richtige Anlageimmobilie zu finden. Überlegen Sie sich Ihre Ziele und Ihr Budget und arbeiten Sie mit einem erfahrenen Immobilienmakler zusammen, um die beste Entscheidung zu treffen.
Eine optimale Anlageimmobilie zu finden, erfordert eine gründliche Recherche und Analyse.
Bevor Sie mit der Suche beginnen, sollten Sie sich klarmachen, was Sie von Ihrer Anlageimmobilie erwarten und welche Ziele Sie verfolgen. Dies kann beispielsweise eine regelmäßige Einkommensquelle, eine Wertsteigerung oder eine Kombination aus beidem sein.
Recherchieren Sie den Immobilienmarkt in der Region, in der Sie investieren möchten. Informieren Sie sich über aktuelle Trends, Preise und die Nachfrage nach Mietwohnungen.
Überlegen Sie sich im Vorfeld, wie Sie die Anlageimmobilie finanzieren möchten. Überprüfen Sie Ihre Finanzsituation, limitieren Sie den maximal denkbaren Kaufpreis und besprechen Sie gegebenenfalls alternative Finanzierungsmöglichkeiten mit einem Finanzberater.
Besichtigen Sie potentielle Anlageimmobilien und beurteilen Sie deren Zustand, Lage und Ausstattung. Überprüfen Sie, ob es mögliche Reparatur- oder Renovierungskosten gibt.
Vergleichen Sie die verschiedenen Optionen und treffen Sie eine fundierte Entscheidung darüber, was Sie mit Ihrem Geld kaufen. Überprüfen Sie noch einmal Ihre Ziele und überlegen Sie, welche Immobilie am besten dazu beiträgt, diese zu erreichen.
Wenn die Recherche für das Investment im Vorfeld abgeschlossen ist, aber auch in dem Fall, dass sich der Anleger selbst damit überfordert fühlt, muss die Frage beantwortet werden, ob man den Markt selbständig durchforsten will oder diese Aufgabe an einen Dienstleister delegiert. Es kann hilfreich sein, einen Dienstleister zu Rate zu ziehen, um die besten Optionen für Ihre Bedürfnisse zu ermitteln. Diese Personen verfügen idealerweise über umfangreiches Wissen und Erfahrung im Umgang mit Anlageimmobilien.
Bei der Suche nach der optimalen Anlageimmobilie für Ihre Kapitalanlage kommen verschiedene Methoden in Frage:
Die Suche nach einem vertrauenswürdigen und kompetenten Dienstleister (in der Regel sind das Immobilienmakler, Vermögensverwalter, Finanz- oder Steuerberater, aber auch In-House-Abteilungen von Banken) ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kompetenz eines Maklers o. ä. zu recherchieren:
Geeignete Dienstleister können Makler, Vermögensverwalter, Finanzberater oder Steuerberater sein. Es ist wichtig, einen Dienstleister auszuwählen, dem man vertraut und der über umfassende Kenntnisse in Bezug auf Anlageimmobilien verfügt.
Die Rendite von Immobilieninvestitionen kann auf verschiedene Arten berechnet werden, darunter die Bruttoanfangsrendite (GGR), die Nettorendite (NNR) und die Kapitalisierungsrate (Cap Rate).
Die Bruttoanfangsrendite berechnet sich aus dem jährlichen Mietertrag dividiert durch den Kaufpreis. Die Nettorendite ergibt sich dementsprechend aus dem jährlichen Mietertrag abzüglich aller laufenden Kosten wie Steuern, Versicherungen und Instandhaltungskosten.
Die Kapitalisierungsrate oder Cap Rate berechnet sich aus dem jährlichen Mietertrag dividiert durch den aktuellen Marktwert der Immobilie, sie ist der Kehrwert des Einkaufsfaktors. Grundlegender Faktor ist demnach in der Regel der Ertragswert der Immobilie.
Ein Anleger kann einige Einflussfaktoren auf seine Immobilieninvestitionen beeinflussen, darunter:
Welche Renditeerwartung realistisch ist, hängt von der Nutzungsart der Immobilie, dem jeweiligen Makro- und Mikrostandort ab. Die Rendite von Wohn-, Gewerbe-, Logistik- und Sozialimmobilien kann sehr unterschiedlich sein, Einflussfaktoren sind neben Nutzungsart und Standort etwa Marktlage, Wettbewerb, Wirtschaftslage, Qualität des Objekts Kapitalmarktbedingungen usw.
Im Allgemeinen sind folgende jährliche Renditen üblich:
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nur grobe Indikationen sind und die tatsächliche Rendite stark von den oben genannten Faktoren abhängen kann.
Des Weiteren dürfen bei dem Blick auf die erzielbaren Renditen zusätzlich zum Kaufpreis die Nebenkosten einer Investition in Anlageimmobilien nicht vernachlässigt werden, dazu können folgende Posten gehören:
Es ist wichtig zu beachten, dass die Höhe dieser Kosten von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. Größe und Lage der Immobilie, Art der Instandhaltung, usw. Ein professioneller Finanz- oder Immobilienberater kann helfen, die potenziellen Kosten genau zu schätzen.
Wenn Sie ein Investment in Immobilien tätigen wollen und speziell Anlageimmobilien kaufen wollen, so sollten Sie die Vor- und Nachteile berücksichtigen und abwägen.
Hier zunächst eine Liste mit den bedeutendsten Vorteilen für den Fall, dass Sie entsprechende Immobilien kaufen:
Investieren Sie Ihr Geld in Immobilien zum Zweck der Wert- bzw. Kapitalanlage, so gibt es auch Nachteile in die Überlegungen einzubeziehen. Berücksichtigen Sie also vor dem Kauf der Immobilien auch folgende Punkte:
Direktinvestment
Geschlossene Immobilienfonds kaufen
Immobilienbeteiligung
Offene Immobilienfonds
Portfoliomanagement
Risikomanagement
Was sind Fonds?
Cap Rate
Crowdinvesting
Einkaufsfaktor
Immobilien in Schwarmstädten
Stand der Informationen: März 2023