Im allgemeinen wirtschaftlichen Verständnis bedeutet Laufzeit die Gültigkeitsfrist eines einmal geschlossenen Vertrages. Bei Finanzprodukten (etwa Kredite oder Anlageprodukte) kann sie befristet oder unbefristet sein.
Die Laufzeit einer Kapitalanlage bedeutet dementsprechend, dass während dieser Frist regelmäßig Zinsen an die Anleger ausgegeben werden und der Anlagebetrag nach Ablauf der Laufzeit zurückgezahlt wird.
Damit enden auch die Zinszahlungen. Ist die Anlage (oder der Kredit) endfällig, erfolgt die Rückzahlung in einem Betrag am Ende der Laufzeit. Alternativ sind auch Teilrückzahlungen (Tilgungen) währenddessen möglich.
Laufzeiten von bis zu einem Jahr gelten als kurzfristig, von einem bis zu 4 Jahren als mittelfristig und darüber als langfristig.
Eine Kapitalanlage mit variabler Laufzeit beinhaltet demgegenüber keine feste Vereinbarung, sondern ist zu bestimmten Terminen kündbar. Häufig wird eine kürzere Laufzeit als weniger riskant für die Anleger eingestuft, da eine kurzfristige Anlage weniger dem Einfluss von Zinsschwankungen unterliegt.
Zu diesen Überlegungen gehört, dass der Anlagehorizont Einfluss hat auf die Liquidität und damit Zahlungsfähigkeit eines Wirtschaftssubjektes. Die Dauer der Kapitalbindung in einer Anlage darf also nicht Engpässe der Liquidität verursachen. Andererseits bieten längerfristige Kapitalanlageprodukte häufig höhere Renditen.
Liquidität, Rentabilität und Sicherheit stehen also in einem Zielkonflikt, der sich grafisch folgendermaßen darstellen lässt:
Quelle: https://www.hoertkorn-finanzen.de/investment-wiki/kapitalanlage/
Nicht mit der Laufzeit verwechseln darf man die Duration einer Kapitalanlage. Die Duration (auf Deutsch: Kapitalbindungsdauer) zeigt die durchschnittliche Bindungsdauer einer Kapitalanlage mit genau definiertem Zahlungsstrom (also hinsichtlich Zeitpunkt und Höhe von fixen Ein- und Auszahlungsbeträgen) an.
Damit umschreibt sie den Zeitraum bis zur durchschnittlichen Rückzahlung des Anlagebetrages. Deshalb bezeichnet man die Duration verschiedentlich auch als ökonomische Laufzeit.
Kapitalanlagen in Form von Sachwertbeteiligungen (Immobilien, Erneuerbare Energien, Schiffe etc.) besitzen üblicherweise langfristigen Charakter. Die zugrunde liegenden Investitionsstrukturen (also die „Fondsgesellschaft“, der „AIF“ etc.) haben in ihrem jeweiligen Gesellschaftsvertrag üblicherweise kein festes Ablaufdatum definiert. Vielmehr errichtet man sie regelmäßig auf unbestimmte Zeit.
Die tatsächliche Laufzeit der Kapitalanlage hängt in diesen Fällen also vornehmlich von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Investitionsguts und des jeweiligen Investitionsmarktes ab.
Konkret heißt das also beispielsweise davon, ob und zu welchem Zeitpunkt ein Verkauf des Fondsobjekts zu attraktiven Konditionen realisierbar erscheint und die Kapitalanlage anschließend beendet werden kann.
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Letzte Aktualisierung: Februar 2024