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Interner Zinsfuß (IRR)

IRR ist die Abkürzung des englischen Begriffes „Internal Rate of Return“. Im Deutschen spricht man vom internen Zinsfuß.

Diese „interne Verzinsung“ des für eine Investition eingesetzten Kapitals beschreibt denjenigen Zinssatz, der die abgezinsten Rückflüsse (englisch: Return) dem Kapitaleinsatz gleichstellt. Das heißt, bei der Abzinsung mit diesem Zinssatz resultiert ein Kapitalwert der Investition in Höhe von 0. Die Abzinsung stellt sicher, dass frühen Rückflüssen mehr Wert zugeschrieben wird als Späteren.

Mit anderen Worten, der IRR ist der Zinssatz, bei dem die Summe der abgezinsten Cashflows eines Projekts gleich den anfänglichen Investitionskosten ist.

Berechnung des IRR

Die Berechnung erfolgt entsprechend dieser Formel im Rahmen eines sogenannten iterativen oder Näherungsverfahrens. Voraussetzungen dafür sind ein geschätzter Zins, der zu einem positiven (i1) und ein angenommener Zins, der zu einem negativen Kapitalwert (i2) führt (KW ist gleich Kapitalwert):

IRR = i1 – KW1 * ((i2 – i1) / (KW1 – KW2))

Man kann die Kennziffer z. B. mittels Excel-Tabellen berechnen und verschiedene Projekte bearbeiten oder man benutzt Finanzrechner im Internet.

Einsatzbereiche 

Hauptzweck dieser Berechnungsmethode, die systematisch zur dynamischen Investitionsrechnung gehört, ist der einfachere Vergleich von verschiedenen Anlagealternativen mit flexiblen Ein- und Auszahlungsströmen.

Der IRR gibt (für Finanzanlagen) praktisch den Effektivzinssatz der jeweiligen Investition an.

Grundlegend wirtschaftlich ist eine Investition immer dann, wenn ihr Kapitalwert positiv ist. Damit sie darüber hinaus auch lohnend ist, muss die Rendite dieses Kapitaleinsatzes ebenfalls positiv sein. Außerdem muss sie oberhalb der Finanzierungskosten liegen.

Das gilt für Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung.

Liegt also der IRR über dem Zinssatz am Kapitalmarkt (als Referenzzinssatz für sichere Anlagen), so ist die Investition ökonomisch sinnvoll. Als Faustregel gilt also: Die Rentabilität der Investition steigt mit dem IRR – je höher der IRR, desto besser die Rentabilität des Projektes.

Fallstricke des IRR

Da der IRR sich auf das jeweils in dieser Investition gebundene Kapital bezieht, darf man ihn nicht mit der Verzinsung der ursprünglich eingesetzten Investitionssumme gleichsetzen. Es sei denn, es finden keinerlei Rückflüsse während der Laufzeit der Investition statt.

Das ist jedoch in aller Regel nicht so. Während der Laufzeit der Investition variiert die Höhe des eingesetzten Kapitals, etwa durch Steuerzahlungen/-erstattungen, Ausschüttungen, Gewinnentnahmen und Kapitalabrufe zu mehr als einem Zeitpunkt (ein Beispiel dafür sind etwa Sparpläne).

Die IRR-Methode ermöglicht eben gerade, Investitionsalternativen mit unregelmäßigen und nicht konstanten Zahlungsströmen zu beurteilen und zu vergleichen.

Allerdings berücksichtigt diese Berechnungsmethode NICHT die tatsächliche Höhe des Wiederanlagezinssatzes zum Zeitpunkt der Wiederanlage allfälliger Rückflüsse. Vielmehr unterstellt sie eine Wiederanlage zum IRR, was jedoch mit der Realität am Kapitalmarkt nichts zu tun haben muss. Aussagekräftiger sind ihre Ergebnisse, wenn als Vergleichsmaßstab konkrete Werte für eine Mindest-, Soll- oder auch Referenzverzinsung vorliegen.

Darüber hinaus kann die IRR-Gleichung in bestimmten Fällen aus mathematischen Gründen mehrere Lösungen haben. Das kann zu einer Mehrdeutigkeit bei der Interpretation führen.

Dies kann insbesondere vorkommen, wenn der zugrundeliegende Zahlungsstrom mehr als einen Vorzeichenwechsel aufweist. Denkbar ist auch, dass beim Vergleich verschiedener Projekte eines davon zwar den höchsten IRR aufweist, der absolute Kapitalwert jedoch bei einem anderen Projekt höher liegt.

In diesen Fällen sollte der Kapitalwert den Ausschlag bei der Beurteilung geben.

Quellen der EURAMCO 

Cashflow
Eigenkapital
Fremdkapital
Rentabilität

Weiterführende Links  zum Thema IRR

Interner Zinsfuß
Interne Kapitalverzinsung
Faustregel der Rentabilität
Verzinsung des gebundenen Kapitals

Stand der Informationen:  Juli 2023

 

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