Bei der ex-ante-Analyse von Sachwertbeteiligungen steht die Betrachtung der Substanzquote weit vorn:
Sie ist definiert als derjenige Teil des Investments der Anleger (zum Beispiel der Zeichner eines geschlossenen Fonds), der tatsächlich nach Abzug der Initialkosten (die früher auch als Weichkosten bezeichnet wurden) in das Investitionsobjekt des Anlagevehikels fließt.
Die Substanzquote ist deshalb von Belang, weil nur tatsächlich investiertes Kapital auch Rendite generieren kann – wenn zu hohe Kosten diese Relation mindern, steht weniger Kapital für ein Investment in das tatsächliche Asset (Immobilien, Windräder, Photovoltaic-Anlagen etc.) zur Verfügung.
Üblicherweise wird sie in Prozent angegeben und addiert sich mit den anfänglichen Kosten insbesondere für Konzipierung, Vertrieb, Steuerberatung, Treuhänder, Prospektierung etc. zur Gesamtinvestition von 100 %.
Am heimischen Markt für private Anleger weisen Geschlossene AIF typischerweise Substanzquoten in einer Größenordnung von etwa 85 % und darüber auf.
Auf Gesamtkapitalebene ist die Substanzquote definiert als folgender Divisionsvorgang:
Nettoerwerbspreis der Sachwerte + Erwerbsnebenkosten + anfängliche Liquiditätsreserve
Gesamtvolumen des AIF zuzüglich Agio
Differenzierter ist eine Betrachtung auf Ebene des Eigenkapitals. Dabei geht man von der Tatsache aus, dass der Darlehensgeber grundsätzlich die konkreten Assets, in die investiert wird/werden soll, als Beleihungsgegenstand bewertet und finanziert.
Diese werden also mit Fremdkapital finanziert, die so genannten Weichkosten (Nebenkosten plus Vergütungen) werden hingegen gedanklich vom Eigenkapital getragen.
In dieser Betrachtungsweise wird Substanzquote (EK) definiert als:
1 – (Vergütungen + Nebenkosten der Vermögensanlage)
Eigenkapital zuzüglich Agio
Anbieter und Management von Beteiligungen an einer Sachwertinvestition sind in Deutschland verpflichtet, die sogenannten Weichkosten zutreffend im Prospekt darzustellen. Ausweislich dieses BGH-Urteils ist die Angabe in Prozent der Gesamtinvestition ausreichend.
Private Anleger
Geschlossene AIF
Mittelverwendung des Kommanditkapitals
Weichkosten
Zur Angabe in Prozent
Zutreffende Angaben im Prospekt