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Mezzanine-Kapital

Mezzanine-Kapital: Fremd- oder Eigenkapital?

Mezzanine-Kapital steht als Hybridkapital zwischen stimmberechtigtem Eigen– und erstrangigem Fremdkapital. Eine Mezzanine-Finanzierung zeichnet sich also durch eine Kombination von Eigenschaften der Fremd- und der Eigenfinanzierung aus.

Der Begriff „Mezzanine“ kommt aus dem Italienischen. Er bedeutet Zwischengeschoss und schafft so eine anschauliche Analogie zu der Finanzierungsform, die ursprünglich aus der Finanzierung von Management Buyouts und Wachstumskapitalfinanzierungen stammt.

Beteilungsvarianten mit Mezzanine-Kapital

In der Gestaltung haben die Partner die Auswahl aus einem breiten Spektrum von Alternativen.

Geldgeber können in Form einer typisch oder atypisch stillen Beteiligung, mit Genussscheinen, Wandel- oder Optionsanleihen etc. in Aktion treten. Als Geldgeber kommen neben spezialisierten Abteilungen aus Großbanken auch unabhängige Mezzanine-Geber in Betracht.

Durch Mezzanine-Kapital erhält ein Unternehmen wirtschaftliches oder bilanzielles Kapital, ohne dass die Kapitalgeber Stimm- und Einflussrechte wie echte Gesellschafter eingeräumt bekommen.

In Form von nachrangigen partiarischen Darlehen besitzt Mezzanine-Kapital Fremdkapitalcharakter und wird bilanziell als Verbindlichkeit erfasst.

Als Genussrecht o.ä. wird es als Equity Mezzanine eigenkapitalähnlich bilanziert. In diesem Fall wirkt sich die Aufnahme von Mezzanine-Kapital nicht negativ auf die mögliche Fremdkapitalquote des Kapitalnehmers aus.

Basel II und III machen Mezzanine-Finanzierungen attraktiver

Durch die verschärften Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten aufgrund der EU-Richtlinien Basel II und III hat sich die Verfügbarkeit von Fremdkapital tendenziell verteuert. Dies hat zur Folge, dass Mezzanine-Finanzierungen für Kapitalsucher attraktiver werden.

Damit verbessern sich die Konditionen für Kreditgeber, also für Anleger.

Bei Immobilienfinanzierungen wird Mezzanine-Kapital in erster Linie bei Projektentwicklungen eingesetzt. Dies erfolgt mit einer Kapitalbindung, die regelmäßig in einem Bereich zwischen 12 und 30 Monaten liegt.

Die möglichen Renditen liegen in aller Regel deutlich oberhalb derer, die aus Bestandsimmobilien erzielbar sind.

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Letzte Aktualisierung: April 2025

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