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Club Deal

Definition : Was ist ein Club Deal?

Der Begriff Club Deal wird oft synonym zu Private Placement verwendet, das Konstrukt dient der gemeinschaftlichen Realisierung von Großprojekten bzw. Investition in hochwertige und hochpreisige Assets durch eine kleine Gemeinschaft sehr vermögender Investoren.

Ursprüngliche und aktuelle Bedeutung von Club Deal

Zunächst wurde mit diesem Begriff die Finanzierung unternehmerischer Investitionen durch mehrere Banken gemeinsam bezeichnet – also ein Club zur Finanzierung eines Deals als Spezialform eines Konsortiums.

Inzwischen umfasst Club Deal die gemeinsame (Eigenkapital-) Finanzierung durch Investoren in einem exklusiven Kreis.

Der Begriff stammt aus dem Private-Equity-Bereich. Er steht für große institutionelle Investoren zur kurz- bis mittelfristigen Finanzierung von Großprojekten.

Im Vergleich zu großen Fonds für institutionelle Investoren ist bei Club Deals die Zahl der Investoren begrenzt. Die Abstimmung ist deutlich einfacher und damit agiler möglich.

Zweck und rechtliche Abgrenzung der Club Deals

Genutzt werden solche Konstrukte, um eine unabhängigere Wahl der Assets und großvolumige Finanzierungen vergleichsweise zügig zu ermöglichen. Da sie in der Regel nur auf eine bestimmte Transaktion abzielen, werden sie rechtlich bei einmaliger Kapitaleinsammlung nicht als Fonds qualifiziert.

Generell ist die Frage nach der aufsichtsrechtlichen Einordnung nicht unkompliziert. Wenn also diese Vehikel kein Kapital von beworbenen Anlegern aufnehmen, sondern im Gegenteil durch einmaliges „Zusammenlegen“ von Investoren zustande kommen, handelt es sich NICHT um einen Fonds, der auf Basis eines ausgearbeiteten Angebots bei Anlegern Kapital einsammelt.

Auch die tägliche Verfügungsgewalt über dieses Kapital und die Kontrolle über das Vehikel durch die Investoren, wie sie bei einem Club Deal regelmäßig gegeben sind, ist ein Kriterium gegen die Einstufung als Fonds. Dieser überträgt die Entscheidungsgewalt regelmäßig auf ein „fremdes“ Management. Da Club Deals insofern nicht der Regulierung durch das KAGB unterliegen, entfallen entsprechende Kosten etwa für die Verwahrstelle.

Zu beachten ist, dass es derzeit keine vollkommene, rechtssichere Abgrenzung von Club Deals zum regulierten Investmentvermögen gibt.

Explizit erkennt die BaFin Investment-Clubs als von der Regulierung ausgenommene Alternative zu Investmentvermögen und führt die entsprechenden Aspekte im Merkblatt Investmentclubs aus. Entscheidend sind der eigeninitiative Zusammenschluss der Investoren und die Selbstorganschaft.

Quellen der EURAMCO zum Thema Club Deal

Kapitalanlagegesetzbuch
Private Placement

Weiterführende Links 

Ältere Begriffsbedeutung
Investmentclubs
Private-Equity
Rechtliche Abgrenzung zum regulierten Anlagevermögen
Zweck des Konstrukts
Zum Begriff

Letzte Aktualisierung: Januar 2025

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